Eine einzigartige Kampagne zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung und des Missbrauchs von Kindern im Internet
17. April 2024
Eine einzigartige Kampagne zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung und des Missbrauchs von Kindern im Internet
17. April 2024
Die sexuelle Ausbeutung und der Missbrauch von Kindern sind ein Verbrechen, abscheulich – und in höflichen Unterhaltungen weitgehend ein Tabuthema. Doch man darf diese schrecklichen Verbrechen nicht ignorieren. Sie müssen in den Regierungen, Vorstandsetagen und auch am Küchentisch Thema sein. Junge Menschen müssen für die sexuellen Risiken im Internet sensibilisiert sein, und die Erwachsenen müssen das Problem verstehen, damit sie jungen Menschen in Krisensituationen helfen können. Deshalb ist es Snap eine Ehre, bereits zur Gründung der Initiative Förderer von „Know2Protect“ zu sein – einer der ersten öffentlichen Aufklärungskampagnen ihrer Art, die heute vom US-Ministerium für innere Sicherheit (Department of Homeland Security, DHS) gestartet wurde.
Von der Herstellung und Verbreitung illegaler Bilder über das Grooming von Kindern aus sexuellen Beweggründen bis hin zu finanziell motivierter "Sextortion" wirft Know2Protect ein Licht auf eine Reihe von sexuellen Gefahren, denen Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind. Die Kampagne soll junge Menschen, Eltern, erwachsene Vertrauenspersonen und politische Entscheidungsträger aufklären und befähigen, solche Verbrechen zu verhindern und zu bekämpfen.
Snap kooperierte schon früh mit dem DHS und ist ebenfalls der Überzeugung, dass man anhand einer besonderen und mitreißenden Botschaft diese Zielgruppe im eigenen Land und in der ganzen Welt erreichen muss. Zur Unterstützung haben wir Know2Protect als Spende Werbefläche zur Verfügung gestellt, um Aufklärungsmaterial auf Snapchat zu posten und so die Jugendlichen dort zu erreichen, wo sie sich digital aufhalten. Außerdem werden wir die Kampagne auf unserer Plattform und in unserem Privacy and Safety Hub veröffentlichen.
Darüber hinaus führen wir in den USA eine neue Studie mit Teenagern (13 bis 17 Jahre) und jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) über die verschiedenen Dimensionen von sexueller Ausbeutung und Missbrauch von Kindern (Child sexual Explotation and Abuse, CSEA) im Internet durch. Dies wird dazu beitragen, die Kampagne und unsere eigenen Bemühungen zur Bekämpfung dieses entsetzlichen Missbrauchs auf verschiedenen Plattformen und Diensten weiter zu vertiefen.
Forschungsergebnisse
Vom 28. März bis zum 1. April 2024 haben wir in den USA 1.037 Teenager und junge Erwachsene dazu befragt, ob sie einer Reihe konkreter sexueller Übergriffe gegen Minderjährige im Internet ausgesetzt waren und ob sie diese Bedrohungen kennen. Die Teilnehmer bezogen sich in ihren Antworten nicht nur auf Snapchat, sondern sie berücksichtigten ein ganzes Spektrum an Online-Plattformen und -Diensten. Erste wichtige Erkenntnisse sind:
Sexuelle Online-Risiken sind für viele Teenager und junge Erwachsene ein Problem, mit dem sie real konfrontiert sind. Mehr als zwei Drittel (68 %) gaben an, dass sie bereits intime Bilder im Internet geteilt haben und bereits von „Grooming“ 1 oder „Catfishing“ 2betroffen waren.
Gefakte Identitäten sind im Internet weit verbreitet und ein bedeutender Faktor für die Bedrohung durch digitale Risiken. Von denjenigen, die intime Bilder geteilt oder bereits Erfahrung mit Grooming- oder Catfishing-Verhaltensweisen gemacht haben, gaben 9 von 10 (90 %) an, dass die andere Person hinsichtlich ihrer Identität gelogen hat.
Mit dem Teilen intimer Bilder und Catfishing gehen die höchsten Risiken einher, im Internet zum Opfer von Sextortion zu werden. 3Dafür spricht, dass fast die Hälfte aller Befragten, die intime Bilder geteilt hatten, im Anschluss mit Sextortion konfrontiert wurden. Männer wurden häufiger zum Opfer dieser Form von Erpressung als Frauen (51 % gegenüber 42 %), und bei männlichen Opfern handelte es sich häufiger als bei Frauen um finanzielle Erpressung, bei der die Täter Geld, Geschenkkarten oder sonstiges von Wert forderten (34 % gegenüber 9 %). Von Frauen dagegen wurden in solchen Szenarien häufiger weitere sexuelle Bilder verlangt (57 % gegenüber 37 %).
Leider, wenn auch nicht überraschend, behielt ein bemerkenswert hoher Anteil der befragten Teenager und jungen Erwachsenen (41 %) für sich, dass er oder sie von diesem Risiko tatsächlich betroffen waren. Nur 37 % der Befragten gaben an, sie hätten das Grooming der Online-Plattform, den Strafverfolgungsbehörden oder über eine Hotline gemeldet. Der Bereich intimer Bilder war das einzige Risiko, bei dem ein beträchtlicher, wenn auch nach wie vor unzureichender Prozentsatz der Betroffenen (63 %) das Problem zur Anzeige gebracht hat. Mehr als die Hälfte (56 %) gaben an, finanzielle Sextortion, der sie durch Catfishing zum Opfer fielen, gemeldet zu haben.
Diese jüngsten Ergebnisse bestätigen diejenigen aus Snaps laufender Studie zum Thema digitales Wohlbefinden, die im vergangenen Jahr bereits einen tieferen Einblick in die Thematik der Online-Sextortion unter Teenagern und jungen Erwachsenen gewährt hatte.
Wir planen, die Studie noch in diesem Jahr zu wiederholen, um die Auswirkungen der Know2Protect-Kampagne auf Teenager und junge Erwachsene im ganzen Land zu bewerten.
Snaps Beitrag zum Kampf gegen sexuellen Missbrauch im Internet
Wir schärfen das Bewusstsein für diese bedrohliche Gefahr und wir setzen alles daran, solche Inhalte und Verhaltensweisen aus unserem Dienst zu verbannen.
Wir sind entschlossen, Snapchat zu einem gefährlichen Umfeld für die Akteure illegaler Aktivitäten zu machen, und wir verfolgen eine Null-Toleranz-Politik hinsichtlich aller Inhalte oder Handlungen, die mit einem sexuellen Fehlverhalten gegenüber Minderjährigen einhergehen. Wir entfernen unverzüglich verletzende Inhalte, ergreifen Maßnahmen gegen übergriffige Konten und melden sie der US-Aufsichtsbehörde National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) – unabhängig davon, wo auf der Welt wir diese Inhalte entdecken. Wir setzen fortschrittliche Technologien ein, um gesetzwidriges und sexuell übergriffiges Material proaktiv zu erkennen. Wir legen den Mitgliedern der Snapchat-Community sowie ihren Freunden und Familienmitgliedern, welche die App möglicherweise nicht nutzen, dringend nahe, ein solches Problem uns und den örtlichen Strafverfolgungsbehörden zu melden. Jedes Mitglied unserer Community erweist den anderen Mitgliedern einen großen Dienst, wenn es einen solchen Fall meldet, denn es schützt damit andere vor der potenziellen Gefahr. Wir beteiligen uns darüber hinaus an der Initiative Take It Down des NCMEC und möchten alle jungen Menschen dazu ermutigen, sich näher über diese Initiative zu informieren und das Programm bei Bedarf in Anspruch zu nehmen und sich einzubringen. (Es gibt auch ein Äquivalent für Erwachsene, dem sich Snap im vergangenen Jahr ebenfalls angeschlossen hat: StopNCII.)
Wir arbeiten auch mit anderen Experten auf der ganzen Welt zusammen, denn keine Einrichtung oder Organisation kann allein einen wesentlichen Einfluss auf diese Probleme nehmen. Snap vertritt die gesamte Branche im internationalen Policy Board der WeProtect Global Alliance. Wir sind Mitglied des Advisory Council von INHOPE und des Funding Council der britischen Internet Watch Foundation und haben im vergangenen Jahr turnusmäßig eine zweijährige Amtszeit im Exekutivausschuss des Vorstands der Technology Coalition abgeschlossen. Im Zentrum der Mission einer jeder dieser Organisationen steht die Ausmerzung von CSEA im Internet.
Wir stehen zu Gesetzesprojekten wie dem Kids Online Safety Act, dem REPORT Act und dem SHIELD Act in den USA und wir unterstützen die Strafverfolgungsbehörden bei ihren Ermittlungen. Wir investieren auch in Aufklärungsmaterial sowohl in der App als auch auf unserer Website und haben im letzten Jahr vier neue Kurzvideos über verschiedene sexuelle Risiken hinzugefügt.
Mit der Unterstützung von Know2Protect erweitern wir einmal mehr die Arbeit, die Snap auf diesem Gebiet seit vielen Jahren leistet. Wir gratulieren dem DHS zum heutigen Start der Initiative und möchten lobend auf die Bemühungen des Ministeriums hinweisen, der Öffentlichkeit die wichtige Rolle vor Augen zu führen, die jeder von uns bei der Bekämpfung dieser abscheulichen Taten im gesamten Tech-Ökosystem spielt.
— Jacqueline Beauchere, Global Head of Platform Safety